Im Dezember besuchte uns ein Fernsehteam im Auftrag von SAT-1 im Werra-Meißner-Kreis. Zwei Tage lang begleiteten die Medienleute uns und unsere Jugendlichen in der AWAG-Mittelmühle. Sie gingen dabei der Frage nach, ob es jungen Menschen gelingen kann, aus einer problembehafteten Vergangenheit zu entkommen.
Die Jugendlichen zeigten, wie ihr Alltag in der Mittelmühle aussieht: Struktur, Regelmäßigkeit, Verlässlichkeit. Sie berichteten über wertvolle Arbeit, sinnvolle Freizeit, Hoffnung und Vertrauen. Sie erklärten, welchen Schwierigkeiten sie widerstehen müssen und welche Herausforderungen sich dadurch ergeben. Sie zeigten stolz ihren ganz persönlichen Weg, den sie gehen, um in eine bessere Lebenslage zu geraten.
Als Gast besuchte uns ein ehemaliger Teilnehmer aus Speyer, der vor fast 10 Jahren erfolgreich am Programm der AWAG Mittelmühle teilgenommen hatte. Er erzählte seine Geschichte vom damaligen Leben auf der Straße unter Drogenkonsum und Gewalt bis hin zum heutigem Familienvater mit geregeltem Einkommen und guter Lebensperspektive
Auch die Betreuer kamen zu Wort und konnten über die Herausforderungen der täglichen Arbeit und deren Besonderheiten informieren. Ein besonders Anliegen war den Verantwortlichen die Benennung der Unterschiede der eigenen Arbeitsweise zu der von etablierten Systemen der staatlichen Jugendhilfe nach SGB-8. Sie nannten die Gründe, warum die etablierte Jugendhilfe an der Zielgruppe entkoppelter Jugendliche scheitert und diese jährlich zig tausend junge Menschen auf die Straße „entlässt“.
Die Reportage wird im ersten Quartal 2022 auf SAT1 ausgestrahlt.