Tannenbaum

# Arbeits- „blog“

Bis zum 1. Advent sind es nur noch ein paar Tage … pünktlich sind unsere Jungs mit ihrem Projekt „Tannenbaum“ fertig geworden. Nachdem die Idee geboren war, wurde geplant, gezeichnet und gemessen.

Nachdem alle Teile zugesägt waren, wurden sie gestrichen und zusammen geklebt bzw. geschraubt.

Nun wartet der Tannenbaum nur noch darauf dekoriert zu werden 🙂

01.12.2020 Nachtrag

Jetzt ist er fertig 😉

„Für den Jugendlichen bedeutet dieser Schritt eine große Leistung“

# unser Alltag

Als der Junge damals zu uns kam, lebte er komplett in seiner eigenen Welt. Ohne tragende Bindung zu den Eltern, ohne unterstützenden Freundeskreis, ohne sinn-stiftendes Ziel. Drogen gehörten zu seinen ständigen Begleitern:  Konsum zum Aushalten und Verkauf zum Finanzieren.  Der Weg führte zuvor von Jugendhilfeeinrichtung zu Jugendhilfeeinrichtung, zwischendurch Straße oder Unterkommen bei dubiosen und kriminellen Personen.  An seinem 18. Geburtstag wurde er von dem Jugendheim, in dem er damals lebte, auf die Straße gesetzt.

Heute hat es der Jugendliche geschafft, bei CoLab Halt zu finden. Er hat „Bock“ bekommen auf sein Leben und dadurch erkannt, dass er sich verändern muss und dies auch kann. Daran arbeitet er nun aus intrinsischer Motivation und hat sich schließlich eine Entgiftung angetreten.  Für den Jugendlichen bedeutet dieser Schritt eine große Leistung.

Dies ist auch das Ergebnis unserer oft sehr kleinschrittigen Arbeit und darüber freuen wir uns sehr. Auch wenn es Rückschläge gibt, glauben wir fest an die jungen Menschen und stehen hinter ihnen.

Die meisten „unserer“ Jugendlichen bringen ein Suchtproblem mit sich, was die Arbeit mit dem jungen Menschen erschwert. Hierauf sind wir spezialisiert. Wir arbeiten eng mit Therapieeinrichtungen zusammen, begleiten gewisse Genesungsschritte aber auch unter dem eigenen Dach. Wir geben den für die Genesung wichtigen Rückhalt. In den meisten Fällen ist das Thema „Sucht“ sekundär, da es sich hierbei häufig um ein Symptom für Schwierigkeiten und nicht um ein eigenständiges Problem handelt. Entsprechend arbeiten wir auch an den Ursachen.

Sie können uns durch Ihre Spende helfen, die Arbeit zu unterstützen. Konkret benötigen wir z.B. Drogenschnelltest, um den jungen Menschen sichtbar zu machen, ob sie clean sind und was sie ggf. konsumieren.

Eigene Werkstatt für unsere Jungs

# Freizeit

Dinge selber machen, sich ausprobieren und vor allem seine Freizeit sinnvoll und kreativ gestalten – die besten Argumente um das Aufräumen der Werkstatt in Angriff zu nehmen.

Selbständig haben unsere Jungs die letzten Tage genutzt, um „ihre“ Werkstatt auszumisten und aufzuräumen.

Die Verantwortung für „ihre“ Werkstatt tragen die Jungs selbst – sowohl Organisation wie auch die Ordnung liegt in ihren Händen. So ist neben dem positiven Effekt einer sinnvollen Freizeitgestaltung auch gleich ein Raum entstanden für den sie gemeinsam verantwortlich sind 😉

In eigener Sache: Werkzeug gesucht

Für die Werkstatt suchen wir übrigens noch etwas Werkzeug. Konkret können die Jungs einen Akkuschrauber und einen Schwingschleifer gebrauchen. Wenn Sie hier helfen möchten, sprechen Sie uns bitte einfach an: kontakt@colab.de.

Danke…

Natur erleben statt kiffen…

# Freizeit

Das Wochenende unbeschadet zu überstehen, kann schwierig sein für unsere Jungs. Der Tag ist nicht gefüllt, Langeweile droht, ein gefährlicher Trigger, wenn man Suchtkrank ist.

Daher sind wir immer bemüht, Freizeitangebote zu machen. Dies ist wiederum für uns nicht einfach, da die Jugendlichen nicht über das notwendige Geld verfügen und sich auch nicht immer ehrenamtliche Helfer für einen Ausflug oder ähnliches finden.

Blick in die Talsperre Ohra in Thüringen

Heute hat es geklappt. Wir besuchten gemeinsam die Ohra-Talsperre im schönen Thüringen. Das Wetter war fantastisch. Mit geliehenen eScootern umrundeten wir den großen See. Das war auch für die Jungs ein tolles Erlebnis.

Wir sind froh, wenn die Freundschaften zwischen den Jugendlichen mehr und mehr auf derartige Erlebnisse basieren. Dies verbindet und hilft ihnen sehr bei ihrer Genesung.

Reaktion eines der Jugendlichen

Vielen Dank an dieser Stelle den Spendern und ehrenamtlichen Helfern, die uns derartige Angebote ermöglichen!

Website der Talsperre Ohra

Fortschritte am „Haus der Demut“

# Arbeits- „blog“

Ende 2019 haben wir ein kleines und ziemlich verwahrloses Fachwerkhaus an einem idyllisch gelegenen abgelegenen Ort gekauft. Wir hatten zuvor festgestellt, dass wir „unseren Jungs“ zeitweise einen Abstand zur Gruppe einräumen müssen, wenn sie sich problematisch verhalten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sie Rückfälle zum Drogenkonsum haben und keinen Entgiftungsplatz angeboten bekommen. Die bisherige Alternative war eine „Abstandsbeurlaubung“ auf die Straße mit teilweise fatalen Folgen.

Dieses Haus haben wir nach Entrümpelung und ersten Reparaturen nun schon mehrfach erfolgreich eingesetzt und möchten es nun verbessern. Daher renovieren wir es gemeinsam mit den Jugendlichen.

Diele im OG vor der Renovierung
Altes Schlafzimmer

Bewußt möchten wir es einfach aber dennoch ordentlich halten. Das Konzept ist, dass der Jugendliche in dem Haus sich auf die wesentlichen Dinge besinnen kann und sich und seine Umgebung (wieder) zu schätzen lernt.

Neuer Boden im OG

Das Haus kann in zwei Settings genutzt werden: zunächst bietet das Haus ein einfaches Obdach, welches aus einem kleinen spärlich eingerichtetem Wohn- und Schlafzimmer, einer Küche und einem Bad besteht. In der Erweiterung gibt es eine Stube, welche Gemütlichkeit ausstrahlt und die erweiterte Freizeitmöglichkeiten bietet. Die Stube wird geöffnet, wenn der Jugendliche dafür bereit ist.

Zukünftiges Wohn- und Schlafzimmer in Renovierung

Das Haus soll zukünftig auch der Ort sein, an dem neue Jugendliche bei uns beginnen. Es ermöglicht uns, rasch Hilfe aufbauen zu können, ohne die Kerngruppe zu gefährden, denn „Neulinge“ bringen durch eingefahrene Verhaltensmuster oft große Probleme mit.

Nachtrag: Da die Frage immer wieder gestellt wird: warum heißt das Abstandshaus „Haus der Demut“?

„Nichts ist selbstverständlich…“

Natürlich wird in diesem Haus keiner gedemütigt. Es geht in diesem Haus darum, eine eigene innere Einstellung zu seinem Leben und seinem Umfeld zu finden. Wenn ein junger Mensch das Haus nutzen möchte, war sein Verhalten zuvor meist geprägt von Übermut, Selbstüberschätzung und dem Spielen von Rollen. Ein Rauswurf aus der Gruppe drohte, da ein Miteinander nicht mehr möglich war.

Demut bedeutet für uns, Respekt vor sich und anderen zu wahren, sich und seine Mitmenschen zu schätzen, sich und anderen zu vergeben und zufrieden mit sich zu sein.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Helfern und Spendern bedanken, welche uns diesen wichtigen Baustein unserer Arbeit ermöglichen.