An alten Häusern gibt es immer etwas zu tun. Letzte Woche haben wir am Rückbau eines alten Schuppens gearbeitet. Hier wurde vom Vorbesitzer irgendwann das Dach verlängert, um den Bau zu vergrößern. Dieses Dach war schon lange kaputt und der ganze Anbau drohte, einzustürzen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Anbau wieder zu entfernen.
Jetzt möchten wir den Schuppen wieder im ursprünglichen Zustand aufbauen. Bis dahin müssen wir aber noch etwas warten, daher sichern wir das Dach jetzt erst einmal…
Die Arbeiten verrichten wir natürlich gemeinsam mit „unseren Jungs“. Durch die gemeinschaftlichen Tätigkeiten können sie ihre handwerklichen Fähigkeiten ausbauen und lernen, dass Arbeit auch Spaß machen kann.
Da es bald Herbst wird, müssen wir unser kleines Wasserkraftwerk der AWAG Mittelmühle wieder starten. Die Kraft der Sonne reicht dann nicht mehr aus, um unser Haus mit elektrischer Energie aus nachhaltiger Quelle zu versorgen.
Daher haben wir und am Wochenende dran gemacht und die Turbine vom Schlamm gesäubert, der sich dort durch den Stillstand in der Sommerpause angesammelt hatte. Es kam da eine ziemliche „Brühe“ raus 😉 Jetzt steht noch die Wartung des Leitapperates und des Generators an…
Im Blogeintrag „https://blog.colab.de/?p=665“ haben wir euch im November vergangenen Jahres einen Einblick in die Arbeiten am „Haus der Demut“ gegeben.
Inzwischen waren wir dort sehr fleißig und haben „weitergebastelt“. Wir möchten euch hier mal wieder einen Zwischenstand geben. Das Haus ist bald fertig und kann genutzt werden. Es steht dann z.B. als „Eingangshaus *1) jungen Menschen zur Verfügung, die zuvor auf der Straße oder bei dubiosen Personen „gewohnt“ haben. Dies ist die Erprobungsstufe zur Aufnahme in die AWAG Mittelmühle„.
An dieser Stelle möchten wir uns bei „unseren“ Jugendlichen Tim, Eric und Paul bedanken, die das Haus zu dem gemacht haben, was es jetzt ist, Auch an unsere Spender ein herzliches Dankeschön! Der gespendete Wasserboiler und die Einbauküche werden gute Dienste tun! – Danke…
*1) In der Eingangsstufe wohnt der junge Mensch dann
in unserem Eingangshaus, welches weiter von der
Kerngruppe entfernt liegt. Der Jugendliche kann dort
in Ruhe ankommen und sich etwas von den Strapazen
seiner bisherigen Lebenswelt ausruhen. Er lernt
zunächst die Einrichtung und später deren Bewohner
kennen. Er sieht, welche Anforderungen an ihn gestellt
werden und welche Chancen in dem Programm stecken.
Der junge Mensch und die Betreuer können erste Ziele
und Wege formulieren und darüber entscheiden, ob ein
freiwilliger Verbleib in der Gruppe und der Einzug
ins Haupthaus sinnvoll und möglich sind.
Bis zum 1. Advent sind es nur noch ein paar Tage … pünktlich sind unsere Jungs mit ihrem Projekt „Tannenbaum“ fertig geworden. Nachdem die Idee geboren war, wurde geplant, gezeichnet und gemessen.
Nachdem alle Teile zugesägt waren, wurden sie gestrichen und zusammen geklebt bzw. geschraubt.
Nun wartet der Tannenbaum nur noch darauf dekoriert zu werden 🙂
Dinge selber machen, sich ausprobieren und vor allem seine Freizeit sinnvoll und kreativ gestalten – die besten Argumente um das Aufräumen der Werkstatt in Angriff zu nehmen.
Selbständig haben unsere Jungs die letzten Tage genutzt, um „ihre“ Werkstatt auszumisten und aufzuräumen.
Die Verantwortung für „ihre“ Werkstatt tragen die Jungs selbst – sowohl Organisation wie auch die Ordnung liegt in ihren Händen. So ist neben dem positiven Effekt einer sinnvollen Freizeitgestaltung auch gleich ein Raum entstanden für den sie gemeinsam verantwortlich sind 😉
In eigener Sache: Werkzeug gesucht
Für die Werkstatt suchen wir übrigens noch etwas Werkzeug. Konkret können die Jungs einen Akkuschrauber und einen Schwingschleifer gebrauchen. Wenn Sie hier helfen möchten, sprechen Sie uns bitte einfach an: kontakt@colab.de.
Ende 2019 haben wir ein kleines und ziemlich verwahrloses Fachwerkhaus an einem idyllisch gelegenen abgelegenen Ort gekauft. Wir hatten zuvor festgestellt, dass wir „unseren Jungs“ zeitweise einen Abstand zur Gruppe einräumen müssen, wenn sie sich problematisch verhalten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sie Rückfälle zum Drogenkonsum haben und keinen Entgiftungsplatz angeboten bekommen. Die bisherige Alternative war eine „Abstandsbeurlaubung“ auf die Straße mit teilweise fatalen Folgen.
Dieses Haus haben wir nach Entrümpelung und ersten Reparaturen nun schon mehrfach erfolgreich eingesetzt und möchten es nun verbessern. Daher renovieren wir es gemeinsam mit den Jugendlichen.
Diele im OG vor der RenovierungAltes Schlafzimmer
Bewußt möchten wir es einfach aber dennoch ordentlich halten. Das Konzept ist, dass der Jugendliche in dem Haus sich auf die wesentlichen Dinge besinnen kann und sich und seine Umgebung (wieder) zu schätzen lernt.
Neuer Boden im OG
Das Haus kann in zwei Settings genutzt werden: zunächst bietet das Haus ein einfaches Obdach, welches aus einem kleinen spärlich eingerichtetem Wohn- und Schlafzimmer, einer Küche und einem Bad besteht. In der Erweiterung gibt es eine Stube, welche Gemütlichkeit ausstrahlt und die erweiterte Freizeitmöglichkeiten bietet. Die Stube wird geöffnet, wenn der Jugendliche dafür bereit ist.
Zukünftiges Wohn- und Schlafzimmer in Renovierung
Das Haus soll zukünftig auch der Ort sein, an dem neue Jugendliche bei uns beginnen. Es ermöglicht uns, rasch Hilfe aufbauen zu können, ohne die Kerngruppe zu gefährden, denn „Neulinge“ bringen durch eingefahrene Verhaltensmuster oft große Probleme mit.
Nachtrag: Da die Frage immer wieder gestellt wird: warum heißt das Abstandshaus „Haus der Demut“?
„Nichts ist selbstverständlich…“
Natürlich wird in diesem Haus keiner gedemütigt. Es geht in diesem Haus darum, eine eigene innere Einstellung zu seinem Leben und seinem Umfeld zu finden. Wenn ein junger Mensch das Haus nutzen möchte, war sein Verhalten zuvor meist geprägt von Übermut, Selbstüberschätzung und dem Spielen von Rollen. Ein Rauswurf aus der Gruppe drohte, da ein Miteinander nicht mehr möglich war.
Demut bedeutet für uns, Respekt vor sich und anderen zu wahren, sich und seine Mitmenschen zu schätzen, sich und anderen zu vergeben und zufrieden mit sich zu sein.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Helfern und Spendern bedanken, welche uns diesen wichtigen Baustein unserer Arbeit ermöglichen.
In unserem Arbeitsblock 1 arbeiten wir unter anderem auch im Bereich „Garten- und Landschaftsbau“. Gemeinsam mit den Jugendlichen pflegen wir Wiesen, Bachläufe und Plätze. Teilweise arbeiten wir hier auch mit Maschinen.
Ein Teilnehmer hat dies so begeistert, dass er in diesem Bereich eine professionelle Weiterbildung absolviert hat. Eine Woche lang besuchte der junge Mann ein externes Seminar, saß im Unterricht, übte gemeinsam mit den erfahrenen Meistern im Wald, lernte fleißig und bestand schließlich die Prüfung.
Wir gratulieren zu dem Zertifikat! Eine tolle Leistung!
Der Jugendliche möchte sich zukünftig auch bei den Baumarbeiten anbieten, die wir jährlich gemeinsam mit einer lokalen Bürgergemeinschaft durchführen.
Wer gestern durch unseren Ort gefahren ist hat gesehen, wie fleißige Menschen mit CoLab-T-Shirts an und Freischneidern in der Hand, die Hänge an unserem Bachlauf wieder auf Vordermann gebracht haben.
Da dies sicher das letzte Mal in diesem Jahr war, verabschiedet sich unser Landschaftsteam schon einmal bis zum nächsten Jahr.